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27. April 2021

Veni, Vidi, DaVinci: Der Umstieg auf Resolve für bessere Filmproduktionen

Ausschnitt aus Da Vinci Bearbeitungs-Modus für bessere Filmproduktionen

Entdecke, warum wir auf DaVinci Resolve umsteigen – für fortschrittlichere Farbkorrektur und kreative Freiheit in der Filmproduktion.

Mit dem Frühling kommen neue Anfänge, auch in der Welt der Filmproduktion. Unsere Entscheidung, von Adobe auf DaVinci Resolve Studio umzusteigen, bietet spannende Perspektiven für unsere zukünftigen Projekte. Denn während die Adobe Suite lange die Nase vorne hatte und das Zusammenspiel von After Effects, Photoshop, Illustrator etc. ein Meisterwerk ist, kommt mit Blackmagic eine Firma ins Spiel, die neue Möglichkeiten im Bereich Farbkorrektur und -bearbeitung bietet. Überzeugt hat auch der 2-tägige Online-Kurs mit Blake Jones, der als Colorist in zahlreichen Grossproduktionen die Farbwelt gestaltete.

Color-Arbeitsraum als Herzstück

Resolve wurde ursprünglich entwickelt, um Farbkorrekturen anzubieten. Seit Mitte der 80er entwickelt sich das Tool im Farbbereich weiter und verfügt über ein riesiges Know-how. Die klare Fokussierung auf einen spezifischen Teil des Editing hat sich ausgezahlt: Der Color-Arbeitsraum ist das Herzstück der Software und bietet fast unendlich viele Bearbeitungsmöglichkeiten, sei dies beispielsweise mit Primaries- oder HDR-Korrekturen. Inzwischen eignet sich Resolve als vollumfängliches Schnittprogramm von der Sortierung des Rohmaterials bis zum Export.

Nodebasierte Oberfläche vs. Ebenen

Der nodebasierte Workflow bietet die Möglichkeit einer anspruchsvollen Farbbearbeitung. Während in Premiere auch mit verschiedenen Adjustment Layer und Color Correction pro Clip auf der Ebenenstruktur gearbeitet werden kann, können in Resolve dank der Knoten die Abhängigkeiten zwischen den Bearbeitungsstufen neu definiert werden, welche im Flussdiagramm dargestellt werden. Üblicherweise wird pro Node eine Bearbeitung vorgenommen, zum Beispiel für Sättigung, Tiefen oder Hauttöne. Die Knoten beziehen sich auf einen Input (Quelle) und werden als Pfad zur Quelle weitergeleitet. Sie werden entweder auf einzelnen Clips oder auf die gesamte Timeline angewendet. Interessant sind dabei die Pfade, von denen die Knoten ihre Informationen beziehen. Unterschiedliche Arten von Knoten sorgen zudem dafür, dass gewisse Anpassungen gemischt (Parallel Node) oder getrennt (Layer Node) werden.

Die Oberfläche von Da Vinci
Quelle: blackmagicdesign.com

Künstliche Intelligenz übernimmt lästige Arbeit

Obwohl Adobe mit Sensei auf KI-basierte Features setzt, um die manuellen Aufgaben zu beschleunigen, scheint gerade im Farbbereich Blackmagic mit DaVinci Neural Engine das Rennen zu machen. Das Ki-unterstütze Magic Mask Tool mit seinen neuronalen Netzen erkennt einzelne Gesichtspartien wie z. B. Augen, Nase oder Wangen und verfolgt sie automatisch während der Bewegung. Mühsames Tracking gehört der Vergangenheit an und Gesichtsverfeinerungen und -retusche können schnell vorgenommen werden.

Galerie für gespeicherte Stills

Oft hat man mehrere Videos in der Timeline, die relativ ähnlich sind und daher ähnlich bearbeitet werden können. Um Einstellungen möglichst schnell zu kopieren, gibt es in Resolve "Grab Still": Wenn ein Still erstellt wird, werden alle dazugehörigen Nodes mit den Pfaden gespeichert. Das Still kann als .jpg exportiert, verschickt und in andere Projekte integriert werden. Premiere bietet diese Preset-Funktion in ähnlicher Form auch an, doch in Resolve ist der Prozess deutlich schneller und präziser

Die goldene Mitte

Obwohl uns Resolve überzeugt, bleiben wir Premiere weiterhin treu und finden mit einem Kompromiss den perfekten Weg für uns: Für reine Schnittarbeiten und Erstellung von Animations-Filmen bleiben wir der Adobe-Welt treu. So starten wir bei einem Filmprojekt in Premiere und finalisieren es nach dem Pictre Lock im Resolve.

Fazit

Der Umstieg auf DaVinci Resolve Studio ist ein spannender Schritt in unserer Reise der Filmproduktion. Wir freuen uns auf die neuen kreativen Möglichkeiten und die Verbesserung unserer Arbeitsprozesse. Ein erstes Projekt konnten wir bereits ausprobieren: Das folgende Beispiel zeigt, wie wir das Problem mit der Überbelichtung bei einem Video Shoot mit Resolve beheben konnten – ein eindrücklicher Vorher-Nachher-Vergleich nach nur kurzes Einarbeitungszeit: