04.10.2021
Weisst du noch, wie wir als Kinder Kassetten gehört oder Pokémon-Karten mit Freunden getauscht haben? Oder später als wir uns stundenlang einen neuen langen Benutzernamen für den MSN Messenger überlegten und für ein Konzert unserer Teenie-Lieblingsband gefühlt um die Welt reisten?
In solchen Momenten fühlen wir uns in der Zeit zurückversetzt. Wenn nun Unternehmen dieses Zurückblicken auf die sorgenfreien Tage unserer Jugend bewusst verwenden, um bei der entsprechenden Zielgruppe ein Gefühl der Nostalgie auszulösen, spricht man von Nostalgie-Marketing. Und genau darum geht es in diesem Blogbeitrag.
Laut Duden handelt es sich beim Begriff Nostalgie um eine «vom Unbehagen an der Gegenwart ausgelöste, von unbestimmter Sehnsucht erfüllte Gestimmtheit, die sich in der Rückwendung zu einer vergangenen, in der Vorstellung verklärten Zeit äussert, deren Mode, Kunst, Musik o. Ä. man wieder belebt». In anderen Worten geht es bei Nostalgie um:
Wir alle kennen dieses Gefühl und verbinden ganz unterschiedliche Momente und Erlebnisse mit unserer eigenen Nostalgie.
Im Marketing wird mit dieser Nostalgie gespielt und bewusst die sentimentalen Sehnsüchte nach vergangenen Zeiten eingesetzt. Indem Unternehmen Nostalgie-Marketing betreiben, wecken sie bei ihren Kund*innen positive Erinnerungen - meistens aus ihrer Jugend - und können diese mit ihren Produkten oder Dienstleistungen verbinden, um so die Kundenbindung zu stärken.
Allerdings ist zu beachten, dass der Nostalgie-Effekt jeweils nur für eine bestimmte Altersgruppe funktioniert, weil sich nur diese an dieselben Referenzen ihrer Jugend erinnern. Eine geeignete Zielgruppe fürs Nostalgie-Marketing auf Social Media sind beispielsweise die Millennials, also alle, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren sind. Sie haben die Entwicklung des Internets und der Digitalisierung aktiv miterlebt, wodurch es für Unternehmen viele Anknüpfungspunkte gibt, um die Kundenbindung mit ihnen über Social Media zu stärken.
Ein gutes Beispiel hierfür ist Pokémon-Go. Die Macher des Smartphone-Games haben es geschafft, aus einem alten Kartenspiel einen weltweiten Hype auszulösen, welcher der Marke Pokémon neues Leben eingehaucht hat. Wichtig dabei war, dass die Erinnerungen der Millennials an das Produkt - in diesem Fall die Pokémon-Karten - neu verknüpft werden konnten, um die positiven Gefühle zu übertragen und nutzen zu können. Die Nostalgie der Zielgruppe wurde somit erfolgreich genutzt, um ein neues Erlebnis mit der Marke zu schaffen und eine tiefere Kundenbindung zu erzeugen.
Auch Filme und Serien spielen häufig mit nostalgischen Elementen, wie beispielsweise die Erfolgsserie «The Queen’s Gambit» oder die 80er-Serie «Stranger Things», und lösen mit ihren Referenzen zu früheren Jahrzehnten einen Hype aus.
Alte Produkte neu aufzulegen, Retro-Hingucker bei grafischen Elementen schaffen oder frühere Slogans reaktivieren: Für Unternehmen gibt es viele kreative Möglichkeiten, bei ihren Kunden Erinnerungen an vergangene Zeiten auszulösen und den Nostalgie-Effekt für ihr Marketing zu nutzen.
Hier haben wir vier Tipps zusammengestellt, mit denen jedes Unternehmen mit einfach umsetzbaren Schritten auf den Trend aufspringen kann:
In unbeständigen und herausfordernden Zeiten lenken wir uns gerne ab und schwelgen in Erinnerungen an gute alte Zeiten. Es erstaunt deshalb nicht, dass Nostalgie-Marketing gerade in der aktuellen Zeit einen regelrechten Aufschwung erlebt. Einfach nur bestimmte Teile der eigenen Marke alt aussehen zu lassen ist jedoch nicht die Idee dahinter. Vielmehr geht es darum, beim Kunden echte Gefühle von Vertrautheit und Sicherheit hervorzurufen. Das Positive: Nostalgie-Marketing funktioniert branchenübergreifend, hat grosses Potential bei zielgruppenspezifischen Marketingmassnahmen und stärkt die Kundenbindung als auch die positive Sicht auf die Marke.
Und zum Schluss noch zwei Beispiele, wie wir Nostalgie für unsere Kunden bereits eingesetzt haben:
Social Media Post zum Thema Matratzen
Quellen: