17.06.2019

Wahlkampf: Diese 7 Methoden solltet ihr kennen.

Peter Niederberger

Mit Facebook allein gewinnt man keinen Wahlkampf. Die richtige Verknüpfung zwischen Analog und Digital ist Trumpf. Sieben unserer Methoden verraten wir hier.

Immer wieder begleiten wir Kandidatinnen und Kandidaten bei ihrem Wahlkampf und inzwischen pflegen wir diesbezüglich einen Leitfaden. Welches Wissen im Wahlkampf euch nicht fehlen darf, haben wir in einem Blog zusammengefasst.

1. Basismaterialien

Wer hoch hinaus will, muss lange am Fundament verweilen. Wie antwortet ihr auf die Frage «Was ist deine Motivation für eine Kandidatur?» und wie beantwortet ihr die Frage nach euren «politischen Zielen» und den «ersten Änderungen, die man von euch erwarten darf»?

Diese Fragen sauber in einem FAQ-Dokument (frequently asked questions) aufzuschreiben hilft euch, euch auf eine Interviewsituation vorzubereiten. Am wichtigsten für den Wahlerfolg wird wohl die Frage sein, «wieso der Bürger gerade euch wählen soll». Denn 50 Prozent eurer Wähler kennen euch nicht persönlich und orientieren sich an den Inhalten, die ihnen verfügbar gemacht werden.

Auch ein Foto, Flyer, Visitenkarten etc. gehören selbstverständlich zum Basismaterial. Nutzt dieses wo immer möglich und schaut, dass ihr das Wahlfoto bei allen Plattformen als Profilbild setzt.

2. Website

Ihr solltet eine Möglichkeit haben, eure Inhalte im Netz offen zur Verfügung stellen zu können. Social Media Kanäle allein reichen dabei nicht, da nicht alle potentiellen Wähler auf diese Inhalte zugriefen können und ihr sie nur schlecht in Mails, in Briefen oder in Foren verlinken könnt. Die Partei stellt euch eventuell eine Möglichkeit für eine eigene Website zur Verfügung. Websites können aber auch kostengünstig selber zusammengestellt werden. Seiten wie squarespace.com (klarer Favorit), wix.com oder jimdo.com helfen dabei, eine einfache Präsenz aufzubauen.

Die Domain mit einer .ch-Endung könnt ihr für ca. CHF 15.00 / Jahr bei cyon.ch erwerben. Cyon ermöglicht eine einfache Einstellung der DNS-Parametern, die bei anderen Registraren oft fehlt.

3. Video

Im heutigen Wahlkampf ist Video nicht mehr wegzudenken. Günstiger Schnitt lässt sich für einmalig CHF 70.00 mit der Software Movavi Video (Windows) oder imovie (Mac) empfehlen. Aber auch ein Mobiltelefon reicht für ein Video oft aus. Wichtiger als die Qualität und der Schnitt ist die Kadenz (mindestens ein Video pro Woche) und der Inhalt.

Ein Videostatement erfüllt zudem im Optimalfall folgende Kriterien:

  • kürzer als 25 Sekunden
  • KandidatIn lächelt oft
  • KandidatIn schaut direkt in die Kamera
  • Kamera stets auf Augenhöhe
  • Helles Licht auf KandidatIn und um ihn/sie herum
  • Keine Störgeräusche wie Wasserplätschern
  • Keine Markenkleider mit sichtbaren Logos

4. Google Alerts

Was läuft in der Welt? Was machen eure Konkurrenten? Was wird über euch geschrieben?

Zeitung lesen ist auch heute unerlässlich. Damit man aber über seine Kernthemen und Personen stets auf dem Laufenden ist, lässt sich mit Google Alerts ein kostenloser Alarm einstellen.

Immer, wenn nun über euch etwas online gestellt wird, kriegt ihr eine E-Mail mit dem entsprechenden Link. Für Kontextberichte und Monitoring von Radiosendern ist ein professionelles Monitoring (z.B. über Landau Media oder Argus) noch immer notwendig.

5. Pressemitteilungen

Klar, Zeitungen wollen inhaltlich gute Beiträge. Sie orientieren sich an Nachrichtenfaktoren wie zum Beispiel Status, Valenz oder geografischer Nähe.

Zeitungsredaktionen stehen aber auch zunehmend unter wirtschaftlichen und personellen Druck. Eine Pressemitteilung, die den Alltag eines Redaktors vereinfacht, wird bevorzugt behandelt. Daher gilt:

  1. Liefert die Mitteilungen stets in angefügtem PDF und Word-Dokument. Aus Word lässt sich besser kopieren.
  2. Schreibt zuoberst der Einfachheit gleich die Anzahl Zeichen hin.
  3. Schreibt einen Titel und einen Lead (Kurzbeschrieb in 3 Sätzen).
  4. Schreibt immer einen Kontakt inkl. Telefonnummer gleich in die Mitteilung. Schnelle Rückfragemöglichkeiten sind Gold wert.
  5. Schreibt die Mitteilung in der dritten Person. «Der SVP Kandidat Hans Meier gründet ein Unterstützerkomitee» ist bequemer zu kopieren als «Ich gründete gestern ein Komitee».

6. Komitee

Ein Komitee wird oft unterschätzt. Aber Leute anzufragen, ob sie in ihr Komitee kommen möchten, ist sympathischer als sie um ihre Stimme zu bitten. So hat man zudem gleich Fans und kann wertvolle Namen auf der Seite präsentieren. Dies überzeugt auch weitere Wähler. Die Personen des Komitees vor den Wahlen nochmals mobilisieren zu können, ist ein weiterer Vorteil des Komitees.

Ein Konto bei Mailchimp (kostenlos) hilft, eine Anmeldeseite für das Komitee einzurichten und so die Leute nur noch mit einem Link abholen zu müssen. Die angemeldeten Personen werden so direkt in einer Liste abgelegt ohne Aufwand für euch zum Erfassen der Daten.

7. Spenden sammeln

Ein Wahlkampf kostet immer ein wenig Geld. Nicht zuletzt für gute Agenturen ;). Neben Unterstützerbriefen empfiehlt es sich auch eine Spendeoption auf der Website offen zu halten. Mit Payrexx erhält man kostenlos (kommissionsbasiert) eine Möglichkeit, Supporter aus der Schweiz zu gewinnen, die über Kreditkarte aber auch mit Twint den Kandidaten / die Kandidatin unterstützen können. Das Formular lässt sich kostenlos auf der Website einbinden.

Schluss

Dies waren sieben Tipps für einen zeitgemässen Wahlkampf. Dieser findet heute online wie auch offline statt und eine Kombination der beiden Kanäle ermöglicht die aussichtsreichste Ausgangslage. Deshalb bieten wir allen Kandidatinnen und Kandidaten auf Anfrage Unterstützung für einen modernen integrierten Wahlkampf. Melden Sie sich bei uns unverbindlich für einen kostenlosen ersten Beratungstermin. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.


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