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23. November 2022

FPV-Drohnen: Revolution in der digitalen Werbewelt

Die FPV-Drohne wird in Zug von einem Tincanaut geflogen

Entdecke, wie FPV-Drohnen die Werbebranche revolutionieren, mit neuesten Modellen und innovativen Einsatzmöglichkeiten.

FPV-Drohnen bieten atemberaubende Filmaufnahmen und öffnen neue Horizonte in der Luftbildfotografie. Ihr einzigartiges Flugverhalten ermöglicht spektakuläre Perspektiven und dynamische Aufnahmen, die herkömmliche Drohnen nicht bieten können. Entdecke mit uns die Faszination FPV-Drohnen.

Was ist der Unterschied zu herkömmlichen Drohnen?

FPV-Drohnen, FPV steht für First Person View, werden mit einer Videobrille mittels Live-Videoübertragung gesteuert und typischerweise mit GoPros ausgestattet. Ihr Flugverhalten im Acro-Modus ist anspruchsvoller und ermöglicht schnellere, agilere Manöver, wodurch es sich deutlich von den herkömmlichen Drohnen unterscheidet. Du als Pilot fliegst zudem im Acro-Modus, wobei die jeweiligen Flugachsen nicht stabilisiert sind und die FPV-Drohne fliegt schneller und agiler – das macht sie deutlich schwieriger zum Kontrollieren.

Wo bei herkömmlichen Drohnen Sensoren sind, ist bei der FPV-Drohne nichts. Auch kehrt die herkömmliche Drohne bei Signalverlust mittels GPS automatisch zum Startplatz zurück. Die FPV-Drohne hingegen begibt sich in den Failsafe-Modus: sie verringert die Motorleistung und stürzt unkontrolliert ab. Auch die Handhabung mit den Akkus ist anspruchsvoller: Während bei den normalen Drohnen intelligente Akkus verwendet werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst laden, werden bei der FPV-Variante LiPo, also Lithium-Polymer-Akkus, eingesetzt. So musst du immer wissen, in welchem Spannungsbereich sich die Akkus am liebsten bewegen und du musst darauf achten, dass du die Akkus nicht zu stark beanspruchst und nicht lange voll- bzw. entlädst. Ansonsten gehen sie kaputt und können im Extremfall sogar explodieren.

Die FPV Drohne wird bereit gemacht, um vom Drohnenpilot fliegen zu lassen

Warum FPV-Drohnen nutzen?

Der Acro-Modus erlaubt aussergewöhnliche Manöver wie das "Diven": Dabei wird die Drehzahl der Motoren stark verringert und die Drohne stürzt beinahe in den freien Fall. FPV-Drohnen bieten die Möglichkeit, präzise durch komplexe Umgebungen und durch die schwierigsten Hindernisse zu fliegen, was einzigartige Aufnahmen ermöglicht.

Hier siehst du ein Beispiel, wie wir das für die Schule Horbach in Zug gemacht haben, als wir durch deren ganze Räumlichkeiten geflogen sind:

Aktuelle Entwicklungen im FPV-Drohnenbereich:

Der chinesische Drohnenhersteller DJI hat im Sommer 2009 mit dem Release ihres digitalen FPV-Systems das FPV-Fliegen stark verändert. Während zuvor die Bildübertragung von Drohne zu Videobrille analog und die Bildqualität ziemlich schlecht waren, haben sie es geschafft, ein HD-Übertragungssystem mit niedriger Latenz zu entwickeln. So haben die Piloten eine klare Sicht und das Flugerlebnis hat sich verbessert.

Qualitäts-Vergleich in der Bildübertragung mit der DJI Drohne
Quelle: dji.com

Rechtliche Aspekte des FPV-Fliegens in der Schweiz

In der Schweiz erfordert das FPV-Fliegen eine Spezialbewilligung oder eine zweite Person mit direktem Sichtkontakt zur Drohne. Ansonsten sind die gesetzlichen Bestimmungen ähnlich wie bei herkömmlichen Drohnen.

Eine Drohne startet in der Schweizer Bergen zum Drohnenflug

Wie fange ich an?

Da der Acro-Mode anfangs schwierig zu meistern ist, empfehlen wir Anfängern mit einem Simulator wie "Liftoff" beginnen, um sich an die Steuerung zu gewöhnen. Hier sind die Gegebenheiten wie Schwerkraft, Motorleistung usw. sehr realistisch und es gibt eine Vielzahl an Karten zum Üben. Für fortgeschrittene Übungen bietet sich "Uncrashed" an. Grundsätzlich kannst du diese Simulationen mit einem normalen Playstation Controller machen. Wir empfehlen dir aber, direkt einen Drohnen-Controller einzusetzen, damit du für das spätere Handling bereits trainieren kannst.

Die Simulatoren "Liftoff" und "Uncrashed"

Welche Drohne passt zu mir?

Die Wahl der richtigen Drohne hängt ganz davon ab, für welchen Anwendungsbereich du sie einsetzen willst: Für schnelles akrobatisches Fliegen eignen sich beispielsweise 5” Racequads, für ruhigere cinematische Aufnahmen oder auch mal Indoor-Flüge 3” Cinewhoops mit Propellerschützern.

Im FPV-Bereich ist jedes Einzelteil für die Drohnen separat erhältlich. Du kannst dir also alles frei zusammenbauen, dazu braucht es aber ein tieferes Verständnis der Materie und es lohnt sich, mit einer anderen, bereits erfahrenen Person deine Drohne zusammenzubauen. Ansonsten gibt es B&F Quads (Bind and Fly): Du kannst die Drohne fixfertig kaufen und musst sie nur mit dem passenden Controller verbinden. Aber auch hier warten einige Herausforderungen. So musst du beispielsweise den korrekten Umgang mit den Akkus beachten und ein relativ komplexes Programm grob beherrschen. 

Eine Drohne hat es uns jedoch besonders angetan; die GEPRC CineLog 35 Performance HD Pro. Das ist ein Cinewhoop mit einem 6S Akku und einem relativ aerodynamischen Design. Während herkömmliche Cinewhoops klobig und nicht sehr aerodynamisch konstruiert sind, sodass sie bereits bei leichtem Wind vom Kurs abkommen, verfügt die Cinelog 35 einen 6 Zellen Akku und die starken Motoren können eine GoPro Hero 11 problemlos tragen – und sie bringt bis zu 150 km/h auf den Tacho!

Das Drohnen-Modell GEPRC Cine Log 35 Performance HD pro
GEPRC Cine Log 35 Performance HD (Quelle: geprc.com)

DJI Avata: Der einfache Einstieg in die FPV-Welt

Wenn du zum Spass fliegen und dennoch atemberaubende Aufnahmen erstellen möchtest, dich aber mit dem ganzen Technischen nicht befassen willst, dann ist die DJI Avata gut für dich geeignet. Sie vereinfacht die Lernkurve und mit ihren intelligenten Funktionen bringt sie deutlich mehr Flug-Sicherheit. Wenn die DJI Avata zum Beispiel die Verbindung verliert, kommt sie dank der Return to Home-Funktion und GPS in den meisten Fällen autonom zum Startpunkt zurück. Ebenfalls gibt es den Emergency Button: Mit diesem Notfall-Knopf bringst du deine Drohne in kürzester Zeit zum Stillstand und lässt sie an einem Punkt schweben. Damit verhinderst du bei einem allfälligen Kontrollverlust einen Crash. 

Mit ihren nur 410 Gramm hat sie mit der aktuellen Gesetzeslage in der Schweiz auch weniger Einschränkungen. Ein Nachteil ist jedoch die Kameraqualität, welche im Vergleich zu einer GoPro Hero 11 nicht besonders gut abschneidet:

Wenn du mehr aus deinen Aufnahmen herausholen möchtest und deine Drohne professionell einsetzt, dann kommst du wahrscheinlich nicht um das Modell mit einer GoPro herum:

Das Drohnen-Modell DJI Avata
DJI Avata (Quelle: dji.com)

Die Bedeutung von Stabilisierung und Storytelling

Stabilisierung ist essenziell, um hochwertiges Filmmaterial zu produzieren, denn die feinen Vibrationen und Kurskorrekturen der Drohne lassen das Rohmaterial oft unruhig wirken. Programme wie Gyroflow und ReelSteady helfen dir dabei, anhand der Gyrodaten der Kamera die Aufnahmen im Nachhinein zu stabilisieren. Die DJI Avata hat mit Rocksteady bereits eine eingebaute Stabilisierung. Aber auch hier lohnt es sich, die Videos in der Postproduktion zu stabilisieren, um das Beste aus deiner Aufnahme herauszuholen.

Nur schöne Aufnahmen oder auch eine packende Story?

FPV-Aufnahmen sind grundsätzlich immer sehr spannend. Was das Publikum aber am meisten packt, sind die Interaktionen mit den Personen vor der Kamera: Personen, die durch das Bild spazieren und von der Drohne verfolgt werden. Perfekt dafür eignet sich ein sogenannter Onetaker, wobei die gesamte Aufnahme an einem Stück gefilmt wird und es keinen einzigen Schnitt braucht. So haben wir es bei der Alltec AG aus Giswil gemacht:

Hier haben wir besonderen Wert auf das Sound Design gelegt: Da die Motoren der Drohne zu laut sind, um den Originalton während der Aufnahme zu verwenden, muss die gesamte Tongestaltung in der Postproduktion erstellt werden. Ziel ist, die Umgebungsgeräusche und Konversationen möglichst realistisch nachzustellen. Dadurch wirkt das Video intensiver und realistischer. Die grösste Herausforderung bei einem Onetaker wie diesem ist das perfekte Timing: so müssen die Takes oft 78 Mal wiederholt werden, bis alles passt und alle zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Aber der Aufwand lohnt sich: das entstandene Produkt ist einzigartig und unglaublich spannend anzusehen.

Warum FPV-Aufnahmen für dein Marketing wichtig sind

Ob Onetaker durch die Fabrikhallen, Intro für den Imagefilm, spektakuläres Video für eine Tourismusdestination oder eine Verfolgung von Mountainbikern: FPV-Drohnen bieten neue Möglichkeiten für spektakuläre Marketingvideos. Sie können einzigartige Perspektiven liefern und dadurch einen WOW-Effekt erzeugen.