19.08.2020
Wo man auch hinschaut – sie sind überall. Sie regen unsere Kauflust an, machen uns neugierig, bringen uns zum Nachdenken und manchmal auch zum Schmunzeln. Sie können heimatliche Gefühle auslösen, uns abschrecken, uns erinnern, oder uns gar dazu bringen Google zu öffnen und zu recherchieren. So klein und einfach sie auch erscheinen, die Arbeit dahinter ist intensiv und meistens wohl überlegt. Doch worauf genau muss man achten, wenn man mit einem neuen Logo auftreten will?
Das Erstellen einer Corporate Identity ist, in der Zeit des WorldWideWeb, meist nur einen Klick entfernt. Digitale Logokreatoren gibt es wie Sand am Meer und das sogar for free. Generell gilt jedoch: für das richtige Logo braucht es mehr, als einen zufälligen Algorithmus. Ein Logo, so minimiert es auch sein mag, ist nichts anderes als das Bild einer ganzen Marke nach aussen. Es beschreibt dabei nicht nur deren Produkt oder Service, sondern auch deren ganze Firmenkultur inklusive deren Werte. Das Logo ist also so etwas wie ein Blick in die Seele eines Unternehmens. Deshalb sollte man auf der Reise zum perfekten Logo folgende Zwischendestinationen beachten:
Darf oder will man als Unternehmen endlich sein Logo verändern, schwebt einem meistens der ganze Pantone-Farbfecher vor dem geistigen Auge herum. Wenn man auffallen will, wählt man ein grelles, neonfarbiges Farbdesign, oder integriert gerade einen ganzen Regenbogen. Ist man eher elegant und dezent unterwegs, bieten sich die Pastelltöne an. Aufgepasst! Was dabei immer im Hinterkopf bleiben sollte ist, dass Logos oftmals auch in Schwarz/Weiss verwendet werden. Das beispielsweise bei ausgedruckten Mails, oder Kopien von Dokumenten mit dem Logo als Briefkopf. Mit Neon und Pastell wäre die Enttäuschung spätestens dann riesig, da das Logo auf dem Bildschirm zwar genial aussieht, jedoch wunderbar auf dem weissen Papier verschwindet. Bei der Farbwahl gilt also vor allem weniger ist mehr!
Neben der Farbwahl bieten auch die Schriftarten sowie die Wahl der zu gebenden Informationen Raum, um sich auszutoben. Auch da ist der Leitfaden „weniger ist mehr“ nicht fehl am Platz. Generell gilt es extreme Unterschiede, wie beispielsweise kursiv und fett, zu vermeiden. Auch der Abstand zwischen den Buchstaben und Zeilen ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Wird eine Schriftart jedoch geschickt gewählt, kann sie das Logo auf Lebzeiten mit dem Unternehmen in Verbindung bringen. Beste Beispiele dafür: Mercedes, Textliches gilt es bei einem Logo zu minimieren. Angaben zum Portfolio, oder zum Aufbau eines Unternehmens gehören auf die Visitenkarte oder die Website. So interessiert die Angabe von AG oder GmbH einen Logoschauer höchst selten, ausser diese Angaben wären einen festen Bestandteil des Firmennamens.
Ein Logo ist vergleichbar mit einem Tattoo. Stellen wir uns vor wir entscheiden uns nach fünfminütiger Überlegung für ein Motiv, tätowieren dieses prominent auf den Unterarm und zeigen es anschliessend erwartungsvoll der Welt. Feedback: „Oh toll, sieht ein bisschen aus wie das von meinem Freund.“, oder „Gut gestochen! Erinnert mich irgendwie an den Walt Disney Schriftzug!“. Wie man erkennen kann, bedarf eine Logokreation viel Zeit und spezifisches Fachwissen. Schliesslich liegt die Seele eines Unternehmens tief und muss sorgsam an und dann auf die Oberfläche gebracht werden. Ein Logo sollte also kein künstlerisches Bild sein, sondern die Wiedergabe von Werten. Dabei gilt es die richtige Kombination von Farbe, Typografie, Form, Bildwelt, Tonalität und Sprache zu finden, um einem Unternehmen auf einen Blick ein klares Profil und eine starke Persönlichkeit einzuhauchen.